
Boje Arndt Kiesiel
CV
1973 geboren in Lindau am Bodensee, lebt seit Kurzem wieder in Hamburg
2008 - 2010 Mitgründer des freien Kunstraums nachtspeicher23 e.V. in Hamburg St. Georg
2010 - 2012 Mitglied des Künstlerhauses Wendenstraße45 in Hamburg
2012 Gewinner des Wettbewerbs zum Thema “Anti-Konsum“ von ArtCollectorsClub München
2012 Umzug nach Berlin, seit 2015 Mitglied des Künstlerzentrums HB55 in Berlin
2020 Umzug nach Hamburg, neues Atelier in Eidelstedt
Gruppenausstellungen (Auswahl):
2021 | April: Affordable Online Art fair, mit Meetfrida.art:
2020: MeetFrida, Online- und Plakatausstellung im öffentlichem Raum
2020: PArt, Online-Ausstellung
2020: Groupshow, Galerie Oberfett, Hamburg
2019: Don’t wake daddy XIV, internationale Gruppenausstellung, Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
2018: Dark delight, nachtspeicher23, Hamburg
2017: Knotenpunkt17, internationales Kunstfestival, Galerie Affenfaust, Hamburg
2017: INTUITION, xpon-art, Hamburg
2017: WHAT THE WEEKEND IS GALLERY 2, THE ART UNION, Berlin
2016: Don’t wake daddy XI, internationale Gruppenausstellung, Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
2016: formidabel, Affenfaust Galerie, Hamburg
2016: MenschTierWir, Affenfaust Galerie, Hamburg
2016: TIMES SHAPES / REACTIONS, Gruppenausstellung des Künstlerzentrums HB55, Berlin
2016: Millerntor Gallery #6, internationale Gruppenausstellung von viva con agua, Millerntor-Stadion, Hamburg
2016: ART-MAP internationales Kunstfestival, Ponte de Lima / Portugal
2015: Don’t wake daddy X, Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
2015: Das eigene Ich, Galerie Affenfaust, Hamburg
2015: Millerntor gallery #5, internationale Gruppenausstellung, Millerntor-Stadion, Hamburg
2015: Knotenpunkt15, internationales Kunstfestival, Affenfaust Galerie, Hamburg
2015: Don´t Look Now!, internationale Gruppenausstellung von Sweet Art, London / UK
2014: Millerntor gallery #4, internationale Gruppenausstellung von viva con agua, Millerntor-Stadion, Hamburg
2014: Katzen gehen immer, Galerie Affenfaust, Hamburg
2014: Knotenpunkt14, internationales UrbanArt-Festival von Galerie Affenfaust, Hamburg
2014: Don’t wake daddy IX, internationale Gruppenausstellung, Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
2013: Adbusters situation, Ausstellung im Rahmen des Forums ekg bei Oko Miasta und Galerie Hyperion, Katowice / Polen
2013: crash, polnisch-deutsche Gruppenausstellung Teil 2, FKT, Bochum
2013: crash, polnisch-deutsche Gruppenausstellung Teil 1, Galerie Szyb Wilson, Katowice / Polen
2013: Knotenpunkt13, internationales UrbanArt-Festival von Galerie Affenfaust, Hamburg
2012: Don’t wake daddy VII, Apokalypse how, internationale Gruppenausstellung, Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg
2012: Support your local heroes, Galerie HalbAcht, Hamburg
2012: Wendenstraße 45, Galerie Oelfrueh, Hamburg
2012: SIAL – Silence is a lie, internationale UrbanArt Ausstellung, Berlin
2011: Support your local heroes, Galerie HalbAcht, Hamburg
2011: WRY!, Galerie Genscher, Hamburg
2011: Pong, Galerie HalbAcht, Hamburg
2010: Support your local heroes, Galerie HalbAcht, Hamburg
2010: TIKTAK, Poly Galerie, Karlsruhe
2010: kOnfUSioN mit Uli Pforr, Hinterconti, Hamburg
2009: End of year exhibition, Bauart, Hamburg
2009: Puzzelink: Hamburg Hafencity, Galerie M6, Hamburg
2008 Opening, nachtspeicher23, Hamburg
2008 St. Pauli Kreativ-Nacht#1, Hamburg
1991 Watercolours, Sternschnuppe, Lübeck
Couleur und Edelwerker
Das Durchdringen von Oberflächen ist der rote Faden, der sich durch sämtliche Schaffensbereiche im Oeuvre von Boje Arndt Kiesiel (*1973) zieht. Immer wieder bricht der Maler und Objektkünstler sie in seinen Werken auf, um Verdecktes und Verborgenes sichtbar zu machen. Nachdem er in seinen Assemblagen der letzten Jahre in den Spiegelungen der glänzenden und glatten Oberflächen insbesondere konsum- und gesellschaftskritische Themen reflektierte, bringen die neueren Malereien subjektive Wahrheiten ans Licht.
Das Thema korreliert dabei mit der Arbeitsweise: in Form von Défrottagen trägt Kiesiel Farbe sukzessive ab und fertigt invertierte Malereien. Die Bildoberfläche wird so geöffnet und dem Betrachter der Blick auf das „Dahinter“ gewährt. Dieses erweist sich dabei als äußerst tiefschichtig. Denn nicht nur die Oberfläche des Bildes wird durch die zwischen Abstraktion und gedachter Figuration changierenden, hellen Gebilden aufgebrochen, die einer archäologischen Grabung gleich aus der Farbe geborgen werden und damit überdies Verborgenes empor holen. Vielmehr lösen sie in Analogie dazu ebenfalls eine Freisetzung von Verborgenem im Betrachter aus.
Denn was man in diesen Défrottagen sieht, hängt maßgeblich von der subjektiven Imagination des Rezipienten ab. Die Leinwand wird so zu einer Projektionsfläche innerer Bilder und fordert gleichsam einen Betrachter, der sich aus seiner Komfortzone herausbewegt, indem er Kunst nicht allein konsumiert, sondern aktiv partizipiert. Damit knüpft Kiesiel auch mit seinen Malereien an die wesentlichen Aspekte seines bisherigen Schaffens an, das, fernab von Kontemplation, einen mündigen Betrachter fordert.
Aus dem Graffiti kommend, lässt Boje Arndt Kiesiel Elemente der LowBrow-, Urban- und Pop Art bis heute gelegentlich in seiner Kunst durchscheinen. In Malerei, Assemblagen, Skulpturen, Zeichnung, Fotografie und Installationen hat er sich über die Jahre hin weg immer wieder neu erfunden. Kiesiel lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg.
Text: Anne Simone Krüger

“the meatgrinder“ / 2014 / 30x15x25 cm / Sockelobjekt: Mixed media

“the candle“ / 2013 / 40x50x10 cm / Sockelobjekt: Mixed media

“the dove`s end“ / 2011 / 85x30x20 cm / Wandobjekt: Kühlergrill, Taube, rotes Acryl